Seeadler
Haliaeetus albicilla
Der oftmals als Wappentier Österreichs geltende Seeadler hatte über viele Jahrzehnte hinweg keinen leichten Stand: Intensive Verfolgung, die Zerstörung von Feuchtgebieten und zuletzt auch der Einsatz von DDT führten europaweit zu dramatischen Bestandsrückgängen. Dies führte auch in Österreich dazu, dass in den 1950er Jahren das bis dahin letzte Brutvorkommen erlosch. Intensiven Schutzbemühungen ist es jedoch zu verdanken, dass sich die Bestände allmählich erholten und es schließlich 2001 in den Marchauen zur ersten erfolgreichen Brut seit seiner Ausrottung kam.
Erkennungsmerkmale
Seeadler zählen zu den größten heimischen Vögeln. Oft ist daher bereits deren Größe ein erstes Indiz, dass es sich um einen Adler handeln könnte. Im Flug wirken die großen Schwingen wie „Bretter“, bei denen die fingerförmigen Handschwingen gut zu erkennen sind. Wie bei vielen anderen unserer Greifvögel auch ist die Grundfärbung braun. Sind Seeadler ausgewachsen, was ab dem 5. bis 6. Jahr der Fall ist, so ist das auffälligste Merkmal der reinweiße Stoß. Sind die Sichtverhältnisse gut oder hat man gar ein Fernglas oder Spektiv zur Hand, so ist auch der hellgelbe Schnabel ein gutes Bestimmungsmerkmal. Das helle Braun des Kopfes hebt sich vom etwas dunkleren Körper sehr gut ab. Die bei uns deutlich häufigeren Mäusebussarde sind dagegen deutlich kleiner und zeigen etwas rundlichere Flügel sowie einen hellen Bauch.
Eine weitere Verwechslungsgefahr im Gebiet des Naturparks Leiser Berge besteht mit dem Kaiseradler. Dieser zeigt im Jugendkleid der ersten 2-3 Jahre jedoch ein hellbeiges Bauchgefieder und im Erwachsenenkleid eine völlig schwarze Unterseite.
Lebensraum
Um erfolgreich zu brüten, benötigen Seeadler große, nahrungsreiche Feuchtgebiete sowie störungsarme Wälder. Es können dies sowohl die Auwälder der großen Flusstäler Ostösterreichs wie den Donau-March-Thayaauen sein, aber auch die ausgedehnten Teichlandschaften des Waldviertels und angrenzenden Südböhmens. Ein scheinbarer Widerspruch dazu sind die – noch recht wenigen – Brutvorkommen im Weinviertel. Die Jagdreviere einzelner dieser Paare liegen jedoch an den Teichen und den Thayastauseen im grenznahen Südmähren mit Flugdistanzen zum Horst von über zehn Kilometern. In manchen Fällen hat es der Seeadler jedoch geschafft, auch in der gewässerarmen Kulturlandschaft zu brüten, soferne im Umland eine ausreichend hohe Beutedichte vorhanden ist.
Verbreitung und Gefährdung in Österreich
Seeadler haben eine nur sehr geringe Fortpflanzungsrate. Sofern die Brut erfolgreich ist, wird zumeist nur ein Jungvogel flügge. Zur Geschlechtsreife, die mit ca. fünf Jahren erreicht wird, gelangen aber oft nur weniger als die Hälfte davon. Dies hat sowohl natürliche Gründe wie Nahrungsmangel noch nicht jagderfahrener Jungvögel oder strenge Winter als auch menschengemachte Ursachen. Dazu zählen leider noch immer die illegale Verfolgung, aber auch Kollisionen mit Freileitungen und Windkraftanlagen. Eine umsichtige Raumplanung und ein konsequentes Vorgehen gegen illegale Vergiftungen und Abschüsse ist daher auch künftig notwendig, um den vorsichtigen Aufwärtstrend auch in Zukunft nicht zu gefährden.
Die Hauptverbreitung in Österreich liegt in den Niederungen des östlichen Niederösterreichs und des Nordburgenlandes sowie im Gebiet der Waldviertler Teiche. Entlang der Donau dringt er zudem westwärts bis Oberösterreich vor. Zunehmend besiedelt werden auch gewässerreiche Regionen im Südburgenland und der Südsteiermark.
Die Entwicklung in der Ausbreitung und Verdichtung der Brutvorkommen ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Seit der Wiederansiedelung 2001 ist der Bestand wieder auf über 30 Brutpaare angestiegen mit nach wie vor positivem Trend. Angrenzend an das angeführte Brutareal gibt es eine Reihe von Regionen, in denen regelmäßig Seeadler beobachtet werden und wo es künftig nicht ausgeschlossen ist, dass auch hier zur Brut geschritten werden wird. Auch der Naturpark Leiser Berge beherbergt ein Paar, das bereits mehrfach erfolgreich gebrütet hat und die Besonderheit des Gebietes unterstreicht.
Besonderheiten
Seeadler haben eine nur sehr geringe Fortpflanzungsrate. Sofern die Brut erfolgreich ist, wird zumeist nur ein Jungvogel flügge. Zur Geschlechtsreife, die mit ca. fünf Jahren erreicht wird, gelangen aber oft nur weniger als die Hälfte davon. Dies hat sowohl natürliche Gründe wie Nahrungsmangel noch nicht jagderfahrener Jungvögel oder strenge Winter als auch menschengemachte Ursachen. Dazu zählen leider noch immer die illegale Verfolgung, aber auch Kollisionen mit Freileitungen und Windkraftanlagen. Eine umsichtige Raumplanung und ein konsequentes Vorgehen gegen illegale Vergiftungen und Abschüsse ist daher auch künftig notwendig, um den vorsichtigen Aufwärtstrend auch in Zukunft nicht zu gefährden.