Gottesanbeterin
Mantis religiosa
Zu den beeindruckendsten Insekten des Naturparks gehört sicherlich die Gottesanbeterin (Mantis religiosa). Als einzige Fangschrecke Mitteleuropas lauert sie - gut getarnt in der Vegetation - ihrer Beute auf. Ihre zu Fangbeinen umgebildeten Vorderbeine hält sie dabei stets zum Zuschnappen bereit. Diese "Betstellung" der Vorderbeine gab dem Insekten sowohl seinen deutschen als auch seinen wissenschaftlichen Namen.
Erkennungsmerkmale
Die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) ist eine faszinierende Fangschrecke, die durch ihre charakteristische Haltung mit erhobenen Fangarmen auffällt. Das Weibchen ist mit etwa 8cm deutlich größer als das Männchen. Letzteres unterscheidet sich außerdem durch seinen wesentlich schlankeren Hinterleib, dadurch bleibt ihm auch die Flugfähigkeit erhalten. Von der Gottesanbeterin gibt es eine grüne und eine braune Variation. So bleibt die Tarnung je nach Witterung zumindest bei einigen Exemplaren (in feuchten Jahren bei den grünen, in trockeneren Jahren bei den braunen) bestehen. Als typischer Lauerjäger ist die Gottesanbeterin mit einem dreieckigen Kopf mit großen Facettenaugen und charakteristischen Fangarmen ausgestattet.
Lebensraum und Lebensweise
Die Gottesanbeterin bevorzugt warme, trockene Lebensräume mit reicher Vegetation, wie Trockenrasen, Böschungen und lichte Wälder. In Österreich ist sie vor allem in niederen Lagen anzutreffen. Die Gottesanbeterin ernährt sich hauptsächlich von Insekten wie Heuschrecken, Fliegen und Schmetterlingen, die sie im Flug erbeutet. Mit ihren Fangarmen packt sie blitzschnell ihre Beute. Nach der Paarung legt das Weibchen Eipakete (Ootheken) an geschützten Stellen ab - im Winter kann man diese Eikokons auch an Hauswänden finden. Die Larven schließen ihre Entwicklung nach mehreren Häutungen ab und erreichen im Spätsommer das Erwachsenenstadium.
Verbreitung
Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, ist sie inzwischen in vielen Teilen Europas zu finden, darunter auch in Österreich, insbesondere in wärmeren Regionen.In Österreich steht die Gottesanbeterin unter Schutz.
Besonderheiten
Berüchtigt ist die Gottesanbeterin als Gattenmörder: Als Lauerjägerin nutzt das Weibchen jede Gelegenheit für eine Mahlzeit - die etwas kleineren Männchen passen gerade noch in das Beuteschema. Bei einem gut gesättigten Weibchen kann dem Mann aber nichts passieren, und er darf nach der Paarung seinen Weg fortsetzen.