Beweidung - ÜBERMORGEN
Wir holen die großen Weidetiere zurück!
Reichen Esel und Rinder bereits aus, um dem Weinviertel sein wildes Herz zurückzugeben? Die Antwort ist ganz klar: Nein! In einigen europäischen Ländern wie Deutschland und den Niederlanden wird intensiv an einer Rückzüchtung des Auerochsen gearbeitet, und in Osteuropa existieren noch kleine Herden von Wasserbüffeln, die an das mitteleuropäische Klima angepasst sind. Warum nicht auch diese alten Weinviertler zurück in die Heimat zu holen?
Es gilt, neue Wege im Naturschutz einzuschlagen - wie dies international bereits vielfach und erfolgreich umgesetzt wurde. Unser Ziel ist es, die echten Regenten wieder nach Hause zu bitten: Auerochse und Wisent! Mit dem Tauros-Rind existiert eine züchterische Annäherung an den ausgestorbenen Auerochsen. Der Wisent als größtes noch lebendes Landsäugetier Europas konnte in Zoos überdauern und kommt mittlerweile wieder in einigen freilaufenden Herden in Osteuropa vor. Es ist daher an der Zeit, ihnen auch hierzulande wieder ihren angestammten Platz zu überlassen.
Das Zurückholen dieser Arten ins Weinviertel gehört in erster Linie zum Selbstverständnis eines verantwortungsvollen Handelns: Was der Menschen ausgerottet, muss dieser auch wieder rückgängig machen. Dies sollte jedoch nicht nur um ihrer selbst willen geschehen, sondern ist ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung der Zwillingskrise: der voranschreitenden Klimakrise sowie der zunehmenden Biodiversitätskrise. Der große Benefit für die Arten- und Lebensraumvielfalt wurde bereits dargestellt. Extensive Weideflächen leisten jedoch auch einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandel! Grasdominierte Steppenlandschaften sind global bedeutende Kohlenstoffsenken. Die Schaffung neuer und großer Areale für diese Arten im Weinviertel vergrößert daher auch das Potenzial, klimaschädliche Treibhausgase zu binden.