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Beweidung - HEUTE
Naturschutzfachliche Beweidung ersetzt die Viehwirtschaft
Spätestens ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam die Viehwirtschaft im Weinviertel nahezu komplett zum Erliegen. Dies ist nicht nur der Verlagerung der Landwirtschaft auf Ackerbau, sondern auch dem Ersetzen von Arbeitstieren wie Ochse oder Pferd durch moderne landwirtschaftliche Maschinen geschuldet.
Durch Aufgabe der Weidewirtschaft verbuschten die ehemals offenen Flächen, die Umwandlung in landwirtschaftliche Flächen und Flurbereinigung trugen weiters zum Schwund der pannonischer Trocken- und Halbtrockenrasen bei.
Die Beweidung durch Schafe zur Förderung dieser offenen Graslandschaften ist ein großer Schwerpunkt im Naturparkkonzept. Diese kann jedoch nur stellenweise und durch den Idealismus einzelner Betriebe aufrechterhalten werden, da Strukturen zur Weidewirtschaft mittlerweile im Weinviertel verloren gegangen sind. Deshalb sind auch immer wieder Pflegeeinsätze – vorwiegend durch Freiwillige der Berg- und Naturwacht – notwendig, um stark verbuschte Flächen freizuschneiden und – neben den Trocken- und Halbtrockenrasen – auch den Lebensraumtyp Wacholderheide zu fördern.
Wo eine Beweidung aus finanziellen und strukturellen Gründen nicht möglich ist, werden Magerwiesen im Naturparkgebiet gemäht – auch wenn Mahd durch den radikalen Einschnitt und die Homogenisierung der Fläche mit einer, im Vergleich zur beweideten Fläche, geringeren Biodiversität einhergeht. Zudem stellt der richtige Mähzeitpunkt zur Förderung verschiedenster Organismengruppen und bei der Abstimmung mit etwaigen landwirtschaftlichen Förderungen eine Herausforderung dar.